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Afrikanischer Trommelwirbel...    von Dr.Dieter Schneberger (epd)

Wenn Bach und Beethoven nach Afrika gekommen wären..
Die Gruppe "AfrikanEr.de" begeisterte die zahlreichen Zuhörer in der Petruskirche
(Gießener Anzeiger)

AFRIKANER.DE heizen Bach auf
Konzertante Begegnung zweier Kulturen in der Andreasgemeinde
(Darmstädter Echo)

Afrika und Europa begegnen sich musikalisch:
Konzert der Gruppe AFRIKANER.DE
(Sarajevo-Vision)

Ein afrikanisches Trommelfeuer
Orgelklänge und Trommelwirbel vereinen ein zahlreiches Publikum
(Züricher Zeitung)

Klassik und Afrikanische trommeln vereint !
(Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Moto Ke Moto Ka Bato"
"Ein Mensch ist nur ein Mensch durch andere Menschen":
(Warburger Zeitung)

Nieder-Mooser Orgelnacht war geprägt von hochkarätigen musikalischen Erlebnissen:
Feuerwerk barocker Orgelklänge und afrikanischer Trommelwirbel

CD Reminiszenz
AFRIKANER.DE: Afrikanisches Orgelkonzert
von Crossover / rls

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Afrikanischer Trommelwirbel...    von Dr.Dieter Schneberger (epd)

Die gewohnten Klänge von Bachs Toccata-D-Moll weichen einem stetig anschwellenden, von Gesang unterlegten Trommelwirbel. Das von der Orgel angestimmte Grundmotiv aus Beethovens 5.Symphonie verbindet sich mit traditionellen afrikanischen Trommel- und Tambourinrhythmen. Bach und Bob Marley vereinigt „AfikanEr.de“  in einem exzellenten Klangmenü.
Überall, wo der im Kongo gebürtige Choreograph und Tänzer Mich Mokelo, der Organist Volkmar Martin Schurr und der aus Zentralafrika stammende Bassist und Percussionist Alphonse Saraoua mit ihren traditionellen Kostümen, der Orgel und den Schlaginstrumenten auftreten, drängeln sich die Menschen...
Der außergewöhnliche Gruppenname “AfrikanEr.de” dient nicht nur als Internetadresse,
sondern erinnert an die gemeinsamen Wurzeln aller Menschen und verdeutlicht :
Alle Menschen auf der ganzen Erde entstammen einer gemeinsamen Schöpfung !
Die Konzertbesucher und CD Konsumenten erwartet nicht nur ein musikalischer Leckerbissen, vielmehr noch eine Reise nach Afrika.

Dr.Dieter Schneberger (epd)
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Gießener Anzeiger,
Wenn Bach und Beethoven nach Afrika gekommen wären..
Die Gruppe "AfrikanEr.de" begeisterte die zahlreichen Zuhörer in der Petruskirche

Ein erfrischend unkonventionelles Konzert erlebten die zahlreichen Besucher am Dienstagabend in der Gießener Petruskirche, wo die Gruppe "AfrikanEr.de" gastierte. Der im Kongo gebürtige Choreograf und Tänzer Mich Mokelo, der Organist Volkmar Martin Schurr und der aus Zentralafrika stammende Bassist und Percussionist Alphonse Saraoua bilden zusammen die Formation "AfrikanEr.de". Dieser Name beinhaltet nicht nur die Internetadresse der Gruppe, sondern er ist auch das Programm: "AfrikanEr.de" verweist nämlich darauf, dass sich die Gruppe sowohl der afrikanischen Musik als auch westlicher und internationaler Kunstmusik verpflichtet fühlt. Im Zentrum des Musizierens steht die Begegnung der Kulturen. Der Abend begann mit "Kylele", einem Gesangsstück, das die in traditioneller afrikanischer Kleidung steckende Gruppe mit viel Begeisterung sang. Der Gesangsstil bewegte sich dabei hauptsächlich zwischen afrikanischem Sprechgesang und diversen Interjektionen, wobei abendländische Gesangsformen wie Parlando, Rezitativ oder auch Rap gleichermaßen afrikanisch geprägt  waren. Das zweite Stück "Afrika Toccata" verband die immer wieder frischen und keineswegs abgenutzten Klänge von Bachs Toccata und Fuge d-Moll mit Trommelimprovisationen, wobei der Gestus der Improvisation dem Charakter der Bach'schen Musik durchaus angemessen schien. Das Schillerwort "Kunst ist Natur, gesehen durch ein Temperament" fand hier seine Bestätigung, weil schon die Klangkaskaden von "AfrikanEr.de" sublimierte, gebändigte Natur waren, wenn sie auch im Vergleich mit der architektonischen Strenge der Bach'schen Komposition eher locker gefügt waren. "Tolingana e e" hieß die nächste Komposition, in der sich furioses Trommeln und abgerissene Klangfetzen der Orgel zu einem beeindruckenden Klangbild verdichteten. Der inspirierte Gesang trug nicht unerheblich zu der großartigen Klangmixtur des Stückes bei. In der Improvisation über Beethovens 5.Sinfonie wurde das Publikum in das Musizieren mit einbezogen: Rhythmisches Klatschen eines stereotypen Rhythmus, langsames Herantasten an die Vorlage der Improvisation charakterisierten die Darbietung. Als die Orgel dann mit elementarer Gewalt mit dem berühmten Motiv Beethovens einsetzte, verstummte der geklatschte Rhythmus. Wieder begegneten sich westliche Kultur und afrikanisches Empfinden auf durchweg spannende Art und Weise. Auch hier wurde, wie schon zuvor in der Adaption von Prokofjews  Kompositionen, die Struktur der Musik von "AfrikanEr.de" deutlich: Wenn auch die Wege des Nordens und des Südens verschieden sind, so zeichnete sich das klangliche Resultat durch leidenschaftliches Engagement aus. Das Konzert, das Mitklatschen, Mitsingen und Mittanzen des Publikums nicht nur förderte, sondern auch forderte, fand nach einer Pause seine Fortsetzung in zwei traditionell afrikanischen Songs, die vielen in der Interpretation von Bob Marley bekannt sind. In "Yo tik olela" lieferte das Publikum einen nicht unerheblichen Teil der Klangkulisse, wobei die elektrisierenden Trommeln die Musik vom Klangfurioso bis zur Ekstase steigerten. Mit der Wiederaufnahme des Eingangssongs unter Beteiligung des Publikums ging dieses erfrischend unkonventionelle und gut besuchte Konzert zu Ende.

Reinhard Fiedler
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Ein afrikanisches Trommelfeuer
Orgelklänge und Trommelwirbel vereinen ein zahlreiches Publikum
(Züricher Zeitung)

Sie  nennen sich «Afrikaner.de», die Musiker Mich Mokelo (Kongo), Volkmar Martin Schurr (Deutschland) und Alphonse Saraoua (Zentralafrika). Ihr Gruppenname ist nicht nur eine Internetadresse. Vielmehr verbirgt sich darin das Wortspiel «Afrika» und «Erde». Musikalisch vereinen sie europäische Klassik, Reggae und Rock zu phantastischer Trommel- und Orgelkunst.

«Kylele, Kylele» hallte es durch die Kirche. Paare, Eltern und deren Kinder, an diesem Abend auf der Empore sitzend, wandten die Köpfe nach unten, wo das restliche erwartungsvolle Publikum saß. Drei Männer in bunt gestreiften Hosen, Federschmuck auf dem Kopf, mit Halsketten und Kordeln behangen, stiegen singend die Treppe hoch. Der eine setzte sich an die Orgel, die anderern stellten sich hinter die vier afrikanischen Trommeln.

Trommel und Orgel explosionsartig

Gleich zu Konzertbeginn bewiesen sie ihr Können mit Johann Sebastian Bachs «Toccata in d-Moll», angestimmt mit einem Orgelspiel, in das bald darauf donnernd die NgomaTrommeln einsetzten und das Stück durch Rascheln eines Instruments am Fuss des Organisten in afrikanischen Gesang überging.

Bereits bebte die Kirche unter der Rhythmik, die voller Kraft und Energie aus dem Bauch der drei  Musiker kam. «Menschen sind wir nur durch andere Menschen», betonte: Pfarrer Bianca und leitete über zu dem Song «Tolingana e», auf dass das Pfingstfeuer auf alle Menschen übergreife. Das Publikum klatschte spontan mit.

Bach nach Afrika versetzt

«Freude haben,Trost erhalten, Kraft bekommen und dass die Sonne immer wieder aufgeht» sei Bachs Botschaft gewesen, als er «Kantate 147» komponierte, erwähnte Pfarrer Bianca. In ungewohnter Weise, mit Orgel, Rasseln und Gesang, drang das bekannte Kirchenlied darauf hinüber zum faszinierten Publikum, welches hauptsächlich vor den riesigen Orgelpfeifen sass. Sich im Arrangement ergänzend und abwechselnd, versetzten Mokelo, Schurr und Saraoua ebenso Werke von Prokofjew, Schubert und Beethoven nach Afrika.

Vor fünftausend Jahren wurde auch in Europa getrommelt, wie entdeckte Tanzspuren beweisen, liess der Kommentator das Publikum wissen. Man sollte aber in der Schweiz auch nicht vergessen, dass zur Zeit der Reformation das Trommeln in Genf zum Beispiel verboten war. Im Trommeln wurde etwas Animalisches und daher Teuflisches gesehen. Wer unter Calvin beim Trommeln oder Tanzen erwischt wurde, musste eine Busse bezahlen. Die Orgel sei keine europäische Erfindung, sondern stamme aus Afrika. Dieses Land wird ausserdem als Wiege der gesamten Menschheit bezeichnet. So verweist der Name der vor einem Jahr gegründeten Formation Afrikaner.de nicht nur auf ihre Internetadresse.Vielmehr unterstreicht er die Verbindung Afrika und Erde. Dieser Zusammenhang zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Musik.

Einander näher kommen

Friede, nicht bloss an Pfingsten, wollen sowohl der Pfarrer wie die gläubigen Musiker unterstützen. Im Zeichen, Menschen einander näher zu bringen, baten die Trommler das Publikum, sich zu erheben und sich an der Hand zu nehmen. Es fand sich weiterhin in einer aktiven Rolle im Konzert wieder, sei es durch rhythmisches Klatschen oder Mitsingen. So etwa bei dem afrikanischen Aufbruchslied «Afrika Yowe» oder während der Improvisation von Beethovens 5. Sinfonie unter mitreissenden Orgelklängen und Trommelschlägen.
Die Zuhörer jedenfalls jubelten und baten unter frenetischem Applaus um Zugabe.

«Der Mensch lebt auf dem Lande Gottes», erklärte Alphonse Saraoua in gutem Deutsch das letzte Stück «Bato», und Pfarrer Andrea Marco Bianca ergänzte: «Menschen sind wir alle. Die Frage ist, wie wir mit unseren Mühen umgehen.» So schloss das einzigartige Musikspektakel, zu dem die Reformierte Kirchgemeinde eingeladen hatte, mit einem Song, der darauf hinwies, zusammenzukommen und Vertrauen zu haben.

Text: Ruth Weber, Foto: Gerda Liniger
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Afrika und Europa begegnen sich musikalisch:
Konzert der Gruppe AFRIKANER.DE
(Sarajevo-Vision.de)

Die Gruppe AFRIKANER.DE präsentierte in Hardehausen eine gelungene Begegnung europäischer Musik mit afrikanischer Tradition. Zum zweiten Mal gastierte das Trio Mich Mokelo, Alphonse Saraoua und Volkmar Martin Schurr auf Einladung des Jugendhauses in der Kirche in Hardehausen.
Zum Auftakt vor dem Konzert nahmen 27 junge und nicht mehr so ganz junge Leute zwischen zehn und sechzig Jahren an einem Workshop teil, in dem sie in die Grundbegriffe des Trommelns eingeführt wurden.
Den Höhepunkt und Abschluss des Tages bildete das Konzert in der voll besetzten Kirche, in dem die Musiker ihre Art der Begegnung zweier Kontinente mit ihren unterschiedlichen Kulturen und Traditionen vorstellten. Für europäische Ohren klingt die Kombination von Bachs Toccata oder Beethovens 5. Symphonie mit afrikanischem Gesang und Trommelwirbeln zunächst etwas fremd, sie offenbart aber gleichzeitig auch ihren Reiz. Die Künstler machten deutlich, dass sich in ihrer Musik nicht nur zwei Traditionen des Musizierens begegnen und gegenseitig befruchten, sondern dass auch gleichzeitig unterschiedliche Arten des Gotteslobs zu einer Einheit verschmelzen.
Wie in einem afrikanischen Konzert nicht anders zu erwarten blieb, es nicht beim reinen Zuhören. Durch Klatschen und Bewegung wurden die Besucher mit einbezogen. Den Höhepunkt des Konzertes bildete ein Tanz Mich Mokelos, der auch Mitglied des kongolesischen Nationalballets ist. Grundlage für die Choreographie war eine Passage aus dem altestamentarischen Buch Samuel.
Den Abschluss des Konzertes bildete ein gemeinsamer Auftritt des Trios mit den Workshop-Teilnehmerinnen und -teilnehmern, die die Kirche mit dem Rhythmus von 30 Trommeln erfüllten.

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Moto Ke Moto Ka Bato"
"Ein Mensch ist nur ein Mensch durch andere Menschen":
Trommel und Orgel von Bach bis Bantu [...]
(Warburger Zeitung)

Warburg. Ein plötzlicher Trommelschlag durchbrach die Stille in der Brüderkirche in Warburg. Barfuß, in bunt gestreiften Hosen, mit Federschmuck auf dem Kopf sowie Ketten und Kordeln um Hals, Hüften und Arme kamen die drei Vollblutmusiker Mich Mokelo aus dem Kongo, Volkmar Martin Schurr aus Deutschland und Alfonse Saraoua aus Zentralafrika zu Trommelschlägen und exotischen Gesängen im Eingangsbereich der Kirche zusammen und stimmten mit dem "Choral der Pygmäen" ein Erntedankfest afrikanischer Art an.
Danach bot sich am Samstagabend den zahlreichen Zuhörern das, was Tim Wendorff in seinen Begrüßungsworten versprochen hatte: Eine "Mischung aus verschiedenen Musikrichtungen, eine Mischung aus verschiedenen Kulturen" oder wie Percussionist Saraoua sich später ausdrückte "eine musikalische Revolution".
Bekannte Orgelstücke, wie etwa Bachs Toccata-D-Moll, wurden mit Rasseln, Trommeln, Schellenkranz, Schlaghölzern und Gesängen "afrikanisiert". Dazu war von den Mitgliedern der Gruppe voller Körpereinsatz gefordert, da sich zum Einen die Instrumente an den Beinen befanden und zum Anderen "Erntedank ein Fest der Freude ist, das mit Gesang, Tanz und Bewegung gefeiert werden muss", so einer der Musiker. [...]
(Warburger Zeitung)

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Nieder-Mooser Orgelnacht war geprägt von hochkarätigen musikalischen Erlebnissen:
Feuerwerk barocker Orgelklänge und afrikanischer Trommelwirbel

Nieder-Moos (per).
Wenn um Mitternacht in Oberhessen das Publikum in einer Kirche fast einen Purzelbaum schlägt, dann bedeutet das auch in Nieder-Moos etwas Außergewöhnliches. Ist man doch hier seit über zwei Jahrzehnten konzertante Begegnungen aller Art auf höchstem Niveau gewohnt. Dennoch, das war noch nicht da: Ein brillant schillernder afrikanischer Farbtupfer, den Mich Mokelo, Volkmar Martin Schurr und Alphonse Saraoua als musikalischen Schlusspunkt unter das Wagnis der ersten Nieder-Mooser Orgelnacht setzten.

"Die mussten ganz hinten kommen, das war ein grandioser Höhepunkt !" Wie Recht hatte diese Besucherin, löste doch am Ende "Afropean Flower" in einem beispiellosen Trommel-Orgelkonzert die angespannte Konzentration beim Publikum, die dieses vorher fünf international herausragenden Künstlern entgegen gebracht hatte. Darunter Ennio Cominetti, Professor für Orgelwesen, zu Hause am Comer See. Quirlig und voll entfaltete er sein italienisches Temperament auf der Orgel. Aber auch besinnliche Stücke aus Barock, Romantik und Neuzeit kamen zum Tragen. "Es ist wie ein wilder Ritt auf dem Vulkan", raunte jemand. Stufenweise tauchte während dieses ersten Konzertabschnittes die Kirche vom Tageslicht in das Zwielicht der hereinbrechenden Dämmerung.
Feinfühlig, mit höchster Präzision schloss sich Serge Schoonbroodt aus Lüttich an: Suite, Toccata, Werke unter anderem von Buxtehude, Couperie und Froberger. Mit bewegter Mimik zog er die Register. "Ein beflügelndes Spiel, sehr liebevoll", wie ein Kenner und Könner hohe Anerkennung zollte, "teilweise in einem Höllentempo!" Dem Orgelvirtuosen aus Belgien war der Applaus gewiss wie Mi-Ja Song aus Korea. Die sich mit einer gewissen Brisanz mit moderneren Klängen in den Annalen der Barockorgel festschrieb. Dissonanzen, die sich teilweise wieder auflösten, zeitweise fühlte man sich versetzt in den Soundtrack zu einem Krimi. Unter die Haut gingen die an Tastatur und Pedal gezauberten Klänge der schmächtigen Künstlerin.
Zwei weitere Künstlerinnen eroberten die Herzen des Publikums im Sturm: Aufgewachsen in Oberösterreich, kennen sie sich seit Kindertagen. Heute leben sie in Wien und in Salzburg und geben in Abständen gemeinsame Konzerte. Rhythmische Ovationen für Elisabeth Möst und Elke Eckerstorfer, die jeweils in ihren Soli mit Haydn, Bach, Brahms oder Muffat begeisterten. Umjubelt die gemeinsam gespielten Sätze aus der Sonate in A-Dur. Für sie wie für alle Musiker in dieser Konzertnacht gab es von Alexander Eifler das große Lebkuchenherz am Bande.

Die abgewetzten Eichenbohlen auf der Empore der Kirche boten dem afrikanischen Temperament ein unerschütterliches Paroli. Paarten sich an dieser Stelle auf dem Jahrhunderte alten Holz Natur und Natürlichkeit, Urinstinkte und unverdorbene Musikalität. Es verschmolzen Kontinente mit Mentalitäten, Bangui in Zentralafrika mit Nieder-Moos im Mitteleuropa, barfuß getrommelte Mystik des schwarzen Kontinents verschmolz mit den rustikalen Klängen einer Barockorgel aus einem kleinen Dorf. Einmal mehr wurde bewiesen, dass verschüttete Emotionalität bei fast jedem Menschen freigelegt werden kann. Hunderte von Besuchern schwangen mit. Nicht die eingeschworene Fangemeinschaft einer bestehenden Musikformation fasste sich hier an den Händen, durch Zufall stand man nebeneinander, wildfremd. Alle Altersgruppen sorgten für rüttelnde Ovationen, gemeinsam ging der Refrain im großen Chor: "Yo tik' olela" ("No woman, no cry"). "Wo tretet ihr auf?" "Wo kommt ihr her?"
Dicht gedrängt standen die Menschen gegen ein Uhr früh am Ausgang unterhalb der Denkmalsorgel. Enthusiastisch, hellwach scharte man sich um die bunten Vögel aus Afrika und Europa. Wippender Federbusch auf dem Kopf, feurig lebensfrohe Tracht der afrikanischen Heimat, immer noch Schweißperlen auf der samtig glänzenden schwarzen Haut. Ihren persönlichen Stempel drückten die drei Musiker dieser Orgelnacht auf: "Moto Ke Moto Ka Bato - Ein Mensch ist nur ein Mensch durch andere Menschen".

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CD Reminiszenz
AFRIKANER.DE: Afrikanisches Orgelkonzert
von Crossover / rls


Das ist so ziemlich die originellste CD, die ich in letzter Zeit gehört habe: ein Konzert für afrikanische Trommeln, Kirchenorgel und traditionell afrikanischen Gesang. Im Klartext hört sich das dann so an, daß Volkmar Martin Schurr an der Orgel beispielsweise das wohl bekannteste Orgelstück, die d-Moll-Toccata (gemeiniglich good old Bach zugeschrieben, obwohl sie wahrscheinlich nicht von ihm stammt), anspielt und dann Alphonse Saraoua (Zentralafrikanische Republik) und Mich Mokelo (Kongo) mit ihren Schlaginstrumenten und ihrem Gesang einsetzen. Das Resultat nennt sich "Afrika Toccata" und stellt einen gigantischen Kreativitätsberg dar, dessen schneeweiße Flanken sich wirkungsvoll mit dunklen Felsenrippen abwechseln. Ich habe selten eine dermaßen lebensfreudige und doch grundlos tiefgehende Interpretation europäischer Klassik in Verbindung mit afrikanischer Musik gehört, und seit "The Riddler" gab's kein Stück Musik mehr, das mich derart dazu animierte, wie wild durchs Wohnbüro zu springen. Wenn dann wie bei "Yo tik'olela" auch noch ein ohrenscheinlich dircht gefüllter Kirchensaal den Refrain mitsingt, bekommt man einen lebendigen Eindruck von der vereinigenden Kraft von Musik und beginnt, einen der positiven Aspekte der Globalisierung zu begreifen. Wie selbstverständlich wirft der Organist in "Bato" Beethovens Thema der 5. Sinfonie ein - und es funktioniert. Nichts, aber auch gar nichts wirkt hier konstruiert, künstlich, leblos - nein, hier kommt selbst in den ruhigeren Stücken einfach nur Freude auf, auch Freude im religiösen Sinne, wenn sich Menschen verschiedener Kulturen im Glauben begegnen. Und vom lebendigen Glauben der Afrikaner sprechen die Texte (die es im Beipackzettel auch in deutscher Übersetzung nachzulesen gibt) ein deutliches Wort. Das Trio selbst sieht seinen Ensemblenamen Afrikaner.de als Wortspiel aus den Begriffen "Afrika" und "Erde", ich selber bevorzuge allerdings die Auflösung in "Afrikaner" und "de" (also Deutschland bzw. deutsch), denn gerade hierzulande hat man's als Mensch dunkler Hautfarbe alles andere als leicht, vorbehaltlos als Mitmensch akzeptiert zu werden und deshalb ist jedes Band zur Völkerverständigung wichtig. Unabhängig von solchen Aspekten beinhaltet die CD aber auch ganz einfach eine Stunde künstlerisch inspirierter und begeisternder Musik, in der die eröffnende "Afrika Toccata" einen strahlenden Höhepunkt bildet, Bach, Beethoven & Co. rotieren in ihren Gräbern, wenn ich diese CD abspiele - aber vor Freude! Und wenn die drei Musiker irgendwo live spielen, dann werden es ihre Vorbilder im Geiste wie in der Musik (gewidmet ist die CD Desmond Tutu, Albert Schweitzer und Nelson Mandela für ihre Verdienste bei der Verständigung zwischen Schwarzen und Weißen) zu würdigen wissen, wo auch immer sie sich jetzt befinden. Sollte es da draußen Pfarrer oder andere Veranstalter geben, die ihren Gemeinden mal wieder ebenso innovative wie begeisternde, jugendkompatibele Musik bieten wollen,  dann sollten diese Pfarrer und Veranstalter schnellstens Kontakt mit
Afrikaner.de, Pfeddersheimerstraße 11, 67549 Worms, Tel.: 06241 74564,
www.afrikaner.de, info@afrikaner.de, aufnehmen und die drei für ein Konzert verpflichten. Unter der gleichen Adresse kann der interessierte Hörer auch die CD, der übrigens auch noch ein Multimediateil zugehörig ist, bestellen.

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